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Was beim Einschlafen hilft

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23.11.2015
Im Nachtdienst bei 143.ch rufen öfters Menschen an, die nicht schlafen können. Vielfach liegt es daran, dass die Gedanken rund um ein Konfliktthema kreisen und die anrufende Person nicht mehr loslassen wollen. An etwas anderes denken? Ausgeschlossen. Tief durchatmen? Bringt nichts. Einen Tee trinken? Schon probiert.

Bei 143.ch begleiten wir nachts insbesondere Menschen, die in akuten tiefen Lebenskrisen stecken, Angstzustände haben oder suizidale Gedanken hegen. Was wir nicht möchten: Dass Menschen darin unterstützt werden, ihren Tag- und Nachrhythmus zu verlieren. Wer deshalb schon länger Geschichten mit sich herumträgt, dem empfehlen wir, am Morgen wieder anzurufen.

Was hilft beim Einschlafen, wenn die Gedanken kreisen?

Natürlich sollte man zunächst einmal die Voraussetzungen für ein problemloses Einschlafen schaffen (siehe auch Link am Ende des Artikels). Wir konzentrieren uns hier auf das Gedankenkreisen, denn dies ist ein Phänomen, das fast alle Menschen kennen.

  1. Überprüfen Sie, wie akut das Problem ist. Wälzen Sie dieses schon seit langem oder handelt es sich um etwas, das erst gerade passiert ist?
  2. Können Sie das Problem dadurch lösen, das Sie gerade heute Nacht daran herumstudieren oder studieren Sie generell viel daran herum?

Akute Probleme: Notieren Sie sich das Problem und formulieren Sie ein Ziel. Was müsste geschehen, dass das dieses Problem aus Ihrer Sicht gelöst wäre? Was können Sie heute Nacht zu einer Lösung beitragen? Machen Sie sich einen Plan, was Sie wann zur Lösung unternehmen wollen. Danach legen Sie Ihre Notizen ad acta und gehen schlafen. Stellen Sie sich vor, dass Sie das Problem vor Ihrem geistigen Auge in eine Schublade wegpacken, die Sie zuschieben. Ist an Schlaf dennoch nicht zu denken, dann rufen Sie Tel143 oder eine ähnliche Einrichtung an.

Nicht akute Probleme verschieben Sie auf den nächsten Tag. Prüfen Sie am nächsten Morgen, ob Sie an einer echten Lösung interessiert sind oder ob Sie es sich einfach zur Gewohnheit gemacht haben, darüber nachzudenken.

Nehmen Sie Ihre Gedanken möglichst oft an den Zügel statt ihnen freien Lauf zu lassen. Versuchen Sie nachts, aber möglichst oft auch tagsüber, in der Gegenwart zu bleiben. Dabei hilft es, eine Hand auf die Brust oder den Bauch zu legen und die Atembewegungen zu beobachten. Versuchen Sie, ganz im gerade erlebten Moment zu bleiben. Gedankengänge, die zu sehr in die Vergangenheit oder Zukunft schweifen und/oder Sorgen verursachen, brechen Sie konsequent ab. Machen Sie sich zur Gewohnheit, negative Gedanken, die Sie sich über Personen oder Situationen machen, nur wahrzunehmen und dann umgehend zu stoppen. Sie tun Ihnen in den seltensten Fällen gut. Sie müssen Negatives nicht verdrängen, aber Sie füttern diese Gefühle in keinem Fall mit Extra-Energie.

Gute Ideen für Einschlafhilfen finden Sie auch unter den «12 Wege schneller einzuschlafen ».